PNP vom Donnerstag, 07. Februar 2005 Lokalteil Pocking

Wehr: Wachwechsel in kleinen Schritten

Jahreshauptversammlung in Kößlarn: Nachdenken über ein neues Feuerwehrhaus - Mitglieder-Ehrungen

 

1. Vorstand Franz Plattner (r.), Kommandant Manfred Stieglbauer, Pfarrer Manfred Wurm (2.v.l) sowie Bürgermeister Franz Holub (3.v.r) und Kreisbrandmeister Max Ebertseder (4.v.l) gratulierten Albert Denk (3.v.l) zur Wahl des 2. Kommandanten und verabschiedeten Josef Stegner (2.v.r) und Walter Plattner (M.).
 

Kößlarn (kl). Bei der Jahreshauptversammlung der Feuerwehr wurden die Weichen für die Zukunft gestellt: Obwohl die Neuwahlen der Führungsämter erst im nächsten Jahr anstehen, gab es heuer schon auf einigen Positionen Veränderungen. Auch über das Feuerwehrhaus machen sich Wehr und Bürgermeister schon Gedanken.
   Eigentlich wollte es kaum einer der Anwesenden bei der Versammlung im »Weißbräu« so recht glauben: Jugendwart Walter Plattner, seit 16 Jahren im Amt, wünscht sich für seinen Bereich personelle Veränderungen. Mit Kathrin Denk - ihr zur Seite stehen Andreas Feichtinger und Thomas Osterholzer - hatte der scheidende Jugendwart seine Nachfolger gleich mitgebracht.


Plattner und Stegner verabschiedet

   Kommandant Manfred Stieglbauer würdigte die Leistungen von Walter Plattner, der im Laufe seiner Tätigkeit über 100 Jugendfeuerwehrfrauen und -männer aus Kößlarn, Oberwesterbach und Thanham ausgebildet habe. Für diese Aufgabe mussten unzählige Stunden und Tage eingebracht werden. Dies, so der Kommandant, habe Walter Plattner nicht als Belastung, sondern als Freude an der Aufgabe empfunden.    Auch Gerätewart Josef Stegner nahm seinen Abschied: Sieben Jahre lang war er dafür zuständig, dass bei den Einsätzen alles rund läuft und die Gerätschaften voll funktionieren. Lohn dieser Tätigkeit: vom Technischen Prüfdienst gab es die Note »sehr gut«. Die Nachfolge tritt Hermann Penninger, bisher zweiter Kommandant, zusammen mit Max Entholzner an. Zu Penningers Nachfolger als zweiter Kommandant wurde Albert Denk gewählt. Ein weiterer Wechsel: Atemschutzwart. Bernhard Tausch gibt seine Aufgabe an Franz Spänig ab.    Bereits zuvor hatte Vorstand Franz Plattner Bürgermeister Franz Holub, Pfarrer Manfred Wurm, Kreisbrandmeister Max Ebertseder und Ehrenkommandant Anton Messmer begrüßt. In seinem Jahresrückblick erinnerte der Vorstand an zahlreiche Beteiligungen bei Jubiläen, Versammlungen und kirchlichen Veranstaltungen.
Kritik an einigen Autofahrern

   Hart ins Gericht ging der Vorstand mit einigen Verkehrsteilnehmern, vor allem während der Fronleichnamsprozession und dem Erntedankfest. Da aus Sicherheitsgründen bei der großen Anzahl von Besuchern der Markt großräumig gesperrt werden müsse und diese Aufgabe die Feuerwehrleute übernähme, komme es immer wieder zu unschönen Konflikten, vor allen Dingen mit Einheimischen. Hier müsse man zukünftig die Polizei zur Unterstützung mehr fordern, unterstrich der Vorstand.    Ein Höhepunkt sei sicher wieder das Sommerfest mit eigenem Kinderprogramm gewesen. Auch wenn das Wetter diesmal nicht so mitgespielt habe, konnte man doch eine rege Beteiligung verzeichnen. Allein 60 Kinder wurden von 18 Helfern betreut.    Kassenwartin Elisabeth Rauch gab ihren Bericht ab. Die Prüfer Andreas Bauer und Manfred Weinzierl bescheinigten ihr eine vorbildliche Kassenführung.
   Kommandant Manfred Stieglbauer erinnerte an die 16 Einsätze im Berichtszeitraum. Die größte Herausforderung war ein Brand eines Vierseithofes in Wilzing bei Triftern.
Brand eines Hofes als Herausforderung

   Zwei Stallungen standen schon in Flammen, die Wasserversorgung war wegen der langen Förderstrecke sehr schwierig. Dieser Einsatz habe wieder gezeigt, wie wichtig bei der Feuerwehr die Übungen seien. 13 an der Zahl habe man auch im Berichtszeitraum absolviert, wobei die Erste-Hilfe-Schulung gezeigt habe, dass die Aktiven auch hier das Wissen ständig verbessern müssen.    Jugendwart Walter Plattner gab seinen letzten Bericht ab. Er habe diesen Posten zwar 16 Jahre lang gerne ausgeübt und bei den Prüfungen selbst schwer mitgelitten, aber nun müssten neue Kräfte mit neuen Ideen ran. Er stehe aber seinen Nachfolgern weiterhin mit Rat und Tat zur Verfügung.    Für den entschuldigten Atemschutzwart Bernhard Tausch gab Kommandant Manfred Stieglbauer seinen Bericht ab. Mit Bedauern wurde auch hier zur Kenntnis genommen, dass Bernhard Tausch sein Amt abgibt.
   Die Feuerwehr sei kein Verein oder Trupp für den Zeitvertreib, stellte Bürgermeister Franz Holub in seinem Grußwort fest. Der Bürger erwarte Beistand und Hilfe bei Notsituationen und dafür leisten die Helfer der Wehr viele ehrenamtliche Stunden. Er und seine Markträte hätten für eine bedarfsgerechte Ausrüstung auch stets ein offenes Ohr, bekräftigte der Bürgermeister.
Lob vom Kreisbrandmeister

   Als vorbildlich wertete Kreisbrandmeister Max Ebertseder die Jugendarbeit. Wenn drei Feuerwehren, nämlich Kößlarn, Thanham und Oberwesterbach, eine gemeinsame Jugendfeuerwehr betrieben, dann sei das angesichts so manchen Konkurrenzdenkens schon ungewöhnlich. Der Kreisbrandmeister dankte den elf Burschen und fünf Mädchen ebenso für ihr Engagement.    Zum Abschluss wurde noch ein heißes Thema angesprochen. Franz Plattner berichtete über den nicht zufriedenstellenden Zustand des Gerätehauses. Das Dach sei undicht, die Wände müssten geweißelt werden und das Haus sei eng. Bevor man ungewisse Summen investiere, müsse man über einen Neubau nachdenken. An dieser Stelle war er sich mit Bürgermeister Holub einig, die Kosten für eine Sanierung zu ermitteln, um dann über einen eventuellen Neubau zu diskutieren.

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