PNP vom Donnerstag, 13. Januar 2005 Landkreis Passau

KBR Silbereisen feiert Abschied: »War gerne euer Mann«

Zum Ehrenkreisbrandrat ernannt - Fest mit 500 Gästen in Neuhaus am Inn - Josef Ascher wird offiziell als Nachfolger eingeführt

von Martin Riedlaicher.
Neuhaus am Inn. 18 Jahre lang hat er als Kreisbrandrat sein Leben der Feuerwehr gewidmet, manches andere hintangestellt und auf vieles verzichtet. Zum Dank dafür bekam Franz Silbereisen ein rauschendes Abschiedsfest beschert. Fast 500 Vertreter aus Feuerwehren, Politik und Behörden drängten sich in das Haus des Gastes in Neuhaus am Inn. Als Höhepunkt ernannte Landrat Dorfner den scheidenden KBR zum Ehrenkreisbrandrat.
Bei der Feier führte man Josef Ascher offiziell als neuen Kreisbrandrat in sein Amt ein.

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Baptist Kitzlinger
war Lehrmeister

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Die Hötzdorfer Feuerwehr-Blaskapelle und der speziell für das Treffen zusammengestellte »Feuerwehr-Chor« sorgten für die musikalische Gestaltung.
Sichtlich bewegt zeigte sich Landrat Hanns Dorfner beim Abschied von einem seiner engsten Mitarbeiter. Die große Zahl der Ehrengäste im Saal zeige die Wertschätzung für den ehemaligen Kreisbrandrat, aber auch für die Landkreis-Feuerwehren im allgemeinen. Dorfner zeichnete einige Stationen der beispielhaften Feuerwehr-Karriere Silbereisens nach, angefangen vom Beitritt zur Feuerwehr Sandbach am 6. Januar 1960. Sein Lehrmeister sei der frühere Kreisbrandinspektor und spätere Landrat Baptist Kitzlinger gewesen.

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Große Verdienste um Ausbildung und Jugend

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Das Einsatzspektrum der Feuerwehren sei in den letzten Jahrzehnten immer breiter geworden, gehe über die reine Brandbekämpfung längst hinaus. Silbereisen habe mit Umsicht und Engagement die Strukturen im Landkreis auf die neuen Aufgaben hin ausgerichtet. Dorfner erwähnte das Aufteilen in KBI-Bereiche, das Neugliedern der Fahrzeuge und Gerätehäuser, den Aufbau der Alarm- und Einsatzzentrale sowie das Umrüsten auf Gleichwellenfunk. Einen Namen gemacht habe er sich auch mit seinem Einsatz für die Ausbildung und die Jugendarbeit. Nicht umsonst stünden die Feuerwehren im Landkreis auch auf diesen Feldern gut da.
»Lieber Franz, du kannst stolz auf diese Arbeit und den damit erzielten Erfolg zurückblicken«, sagte der Landrat. »Du kannst ein wohl bestelltes Feld an deinen Nachfolger Josef Ascher übergeben und auf eine Lebensleistung zurückblicken, die dich, aber auch deine Familie, mit berechtigtem Stolz erfüllen darf.«
Besonders dankte Dorfner Silbereisens Gattin Friedl und der Familie, die all die Jahre viele Stunden auf den Gatten und Vater verzichten mussten.
Für seine Verdienste überreichte der Landrat dem scheidenden KBR die Ernennungsurkunde zum Ehrenkreisbrandrat.
Mit dem Abschied von Silbereisen führte Dorfner gleichzeitig Josef Ascher als neuen Kreisbrandrat ein. Ascher war 1979 der Feuerwehr Breitenberg beigetreten. Nach nur dreijähriger Arbeit als Kreisbrandmeister habe er es nun auf die höchste Stufe bei den Kreisfeuerwehren geschafft. »Ich bin mir sicher, dass die Leitung der Feuerwehren des Landkreises bei ihnen in bewährten Händen liegen wird.«
KBR Josef Ascher würdigte in seinem Statement die großen Verdienste seines Vorgängers. Mit seinen Einsätzen als Schiedsrichter bei internationalen Feuerwehrwettbewerben habe dieser den Landkreis in ganz Europa bekannt gemacht.
Sämtlichen Feuerwehrleuten bot Ascher die »fachliche Zusammenarbeit« an. Er bat darum, bei Streitfällen »keine persönlichen Angriffe in Entscheidungen hineinzuinterpretieren«. An Silbereisen überreichte Ascher als Abschiedsgeschenk ein prächtig gestaltetes Hinterglasbild mit dem heiligen Florian.
Die Verdienste des scheidenden KBR und die gute Zusammenarbeit mit ihm würdigten in ihren Reden Regierungsdirektor Heinz-Werner Ruttner, Bürgermeister Josef Schifferer (Neuhaus am Inn) als Hausherr, Kreisbrandrat Alfons Weinzierl als Vorsitzender des Landesfeuerwehrverbandes, Polizeidirektor Alois Mannichl und Landesfeuerwehrkommandant Johann Huber (Oberösterreich).
Letzter Redner des Abends war Franz Silbereisen. »Ich weiß nicht, ob ich das bin, über den hier all diese Aussagen gemacht worden sind. Ich meine manchmal, all das Lob betrifft einen anderen«, zeigte er sich bescheiden. Es sei nicht sein Verdienst, dass in diesen 18 Jahren das Feuerwehrwesen im Landkreis Passau so erfolgreich gewesen sei. »Es ist in erster Linie der gemeinsamen Arbeit aller in der Feuerwehr Tätigen und der großen Motivation der Aktiven zuzuschreiben, dass wir auf erfolgreiche Jahre zurückblicken können.« Alle hätten zusammengeholfen, lobte er, angefangen von den Feuerwehren und Führungsdienstgraden über die Gemeinden und den Landkreis bis hin zur Regierung und dem Staat. Zu den Kameraden sagte er: »Ich war gerne euer Mann.«

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Familie hat auf vieles verzichten müssen

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Besonders dankte Silbereisen seiner Frau und seinen drei Kindern. Ohne deren Verständnis hätte er das Amt nicht ausüben können. »Vieles, was im privaten Bereich zu erledigen war, hat mir meine Frau abgenommen, sie hat auch manches von mir fern gehalten.« Die Familie habe auf vieles verzichten müssen, zum Beispiel beim Urlaub, weil er Terminen der Feuerwehr den Vorzug gegeben habe. »Ob ich das je wieder gut machen kann, ist fraglich.«
Zum Abschluss wünschte er seinem Nachfolger Josef Ascher viel Erfolg: »Ich bin überzeugt, dass du diese Aufgabe ohne Probleme meistern wirst.«


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