1000 Trauergäste gaben dem Ehrenkreisbrandrat und Altbürgermeister
das letzte Geleit - „Helfen als Lebensinhalt“
Weng (ih). Ein wahres Fahnenmeer ist am Samstag eindrucksvolles äußeres
Zeichen für die Hochachtung und Wertschätzung gewesen, die dem zwei
Tage zuvor im Alter von 81 Jahren verstorbenen Ehrenkreisbrandrat und Altbürgermeister
Franz Haas entgegengebracht worden ist. Rund 1000 Trauergäste gaben ihm
das letzte Geleit.
Abordnungen aller Feuerwehren des Landkreises Passau, aus den Nachbarlandkreisen,
alle Feuerwehr-Führungskräfte, zahlreiche Bürgermeister aus der
Region sowie Freunde und Bekannte haben sich von ihrem Freund und Wegbegleiter
verabschiedet. Der Passauer Landrat Hanns Dorfner, der stellvertretende Bürgermeister
der Stadtgemeinde Bad Griesbach, Franz-Paul Wimmer, Erwin Stadler vom Mobiliar-Feuerversicherungsverein
Bad Griesbach, Martin Dobler für die Feuerwehr Weng sowie die Vorstände
von Bauernverein Bad Griesbach und Weng, Edelweißschützen Buchet
und Krieger-, Soldaten- und Reservistenkameradschaft Weng legten am offenen
Grab Kränze nieder. Kreisbrandrat Franz Silbereisen fügte als Zeichen
der Dankbarkeit im Namen der Feuerwehren und der Führungskräfte das
Feuerwehr-Gedenkkreuz hinzu.
Das feierliche Requiem wurde zelebriert von Ortspfarrer Pater Anton Huber, Dekan
Alois Anetseder aus Karpfham und Domprobst Erich Baumann aus Passau. Pfarrer
Huber zeigte sich beeindruckt von der übergroßen Zahl der Trauergäste
und ging in seiner Predigt auf den Lebenslauf des Verstorbenen ein, in dem der
Leitspruch „Helfen in der Not ist mein Gebot“ zum Lebensinhalt von Franz Haas
geworden ist. „Neben den vielen ehrenamtlichen Tätigkeiten in Feuerwehr
und Kommunalpolitik war Franz Haas auch maßgeblich an der Gründung
des heutigen Bruder-Konrad-Vereins beteiligt, außerdem war er von 1968
bis 1994 Mitglied der Kirchenverwaltung“, erinnerte der Geistliche.
Landrat Dorfner wünschte der Familie Haas, „dass einmal ein gewisser Stolz
der Trauer Platz machen kann, denn Franz Haas hat sich weit über die örtlichen
Bereiche hinaus für seine Mitmenschen eingesetzt.“ Der Verstorbene habe
dazu beigetragen, dass der Landkreis zusammenwachsen konnte und neu gestaltet
wurde. „Franz Haas war nicht ein Mann der großen Worte, er überzeugte
durch seine gelebte Redlichkeit. Ich verliere mit ihm einen väterlichen
Freund, ein Vorbild an Pflichtbewusstsein und Hilfsbereitschaft“, unterstrich
der Politiker abschließend.
Kreisbrandrat Silbereisen würdigte den Verstorbenen als Feuerwehrmann,
der über 65 Jahre mit ganzem Herzen seinen Dienst getan und dabei oft seine
persönlichen Interessen, seine Familie und seinen Betrieb hintangestellt
habe. „Er lebte mit und für seine Feuerwehren“, bekundete der KBR. Er,
Silbereisen, verliere mit Franz Haas auch einen Lehrmeister für seine Arbeit
in der Feuerwehr.
Als einen Menschen, der neben seinem Beruf viele ehrenamtliche Tätigkeiten
ausübte und auch politisch recht aktiv war, was in der heutigen Zeit nicht
immer selbstverständlich sei, würdigte Vize-Bürgermeister Wimmer
den Verstorbenen. Der Vorsitzende der Feuerwehr Weng, Martin Dobler, skizzierte
Haas’ Werdegang bei der Feuerwehr Weng, der er bereits im Alter von 16 Jahren
beitrat und dessen 1. Kommandant er nach der Rückkehr aus dem Krieg im
Alter von 22 Jahren wurde. Trotz seiner vielfältigen überörtlichen
Aufgaben habe Haas seine Ortsfeuerwehr nicht vergessen. „Er legte Grundsteine,
die heute noch für uns wichtig sind. Wir sind dankbar, dass wir ihn so
lange haben durften. Mit den Gedanken seines Leitspruchs werden wir die Freiwillige
Feuerwehr Weng weiterführen.“
Erwin Stadler vom Mobiliar-Feuerversicherungsverein charakterisierte den Verstorbenen
als tatkräftigen, vorausschauenden und geradlinigen Menschen, der in seiner
30-jährigen Mitarbeit in der Vorstandschaft die Entwicklung des Vereins
entscheidend mitgeprägt und nach einer Krise weitergeführt und ausgebaut
habe. „Wir sind traurig über seinen Tod, aber dankbar für die Zeit,
die wir mit Franz Haas verbringen durften“, erklärte Stadler.
Nahezu unüberschaubar war das Fahnenmeer der Feuerwehren beim Trauerzug anlässlich der Beerdigung von Ehrenkreisbrandrat und Altbürgermeister Franz Haas. (Foto: Georg Gerleigner) |
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Abschied von Franz Haas nahmen auch (vorne / von rechts) Landrat Hanns Dorfner,
KBR Franz Silbereisen, KBI Peter Högl und der erste Vorsitzende der
Feuerwehr Weng, Martin Dobler. |