PNP vom Montag, 08. November 2004 Lokalteil Pocking

Ein Fahnenmeer zu Ehren von Franz Haas

1000 Trauergäste gaben dem Ehrenkreisbrandrat und Altbürgermeister das letzte Geleit - „Helfen als Lebensinhalt“

Weng (ih). Ein wahres Fahnenmeer ist am Samstag eindrucksvolles äußeres Zeichen für die Hochachtung und Wertschätzung gewesen, die dem zwei Tage zuvor im Alter von 81 Jahren verstorbenen Ehrenkreisbrandrat und Altbürgermeister Franz Haas entgegengebracht worden ist. Rund 1000 Trauergäste gaben ihm das letzte Geleit.
Abordnungen aller Feuerwehren des Landkreises Passau, aus den Nachbarlandkreisen, alle Feuerwehr-Führungskräfte, zahlreiche Bürgermeister aus der Region sowie Freunde und Bekannte haben sich von ihrem Freund und Wegbegleiter verabschiedet. Der Passauer Landrat Hanns Dorfner, der stellvertretende Bürgermeister der Stadtgemeinde Bad Griesbach, Franz-Paul Wimmer, Erwin Stadler vom Mobiliar-Feuerversicherungsverein Bad Griesbach, Martin Dobler für die Feuerwehr Weng sowie die Vorstände von Bauernverein Bad Griesbach und Weng, Edelweißschützen Buchet und Krieger-, Soldaten- und Reservistenkameradschaft Weng legten am offenen Grab Kränze nieder. Kreisbrandrat Franz Silbereisen fügte als Zeichen der Dankbarkeit im Namen der Feuerwehren und der Führungskräfte das Feuerwehr-Gedenkkreuz hinzu.
Das feierliche Requiem wurde zelebriert von Ortspfarrer Pater Anton Huber, Dekan Alois Anetseder aus Karpfham und Domprobst Erich Baumann aus Passau. Pfarrer Huber zeigte sich beeindruckt von der übergroßen Zahl der Trauergäste und ging in seiner Predigt auf den Lebenslauf des Verstorbenen ein, in dem der Leitspruch „Helfen in der Not ist mein Gebot“ zum Lebensinhalt von Franz Haas geworden ist. „Neben den vielen ehrenamtlichen Tätigkeiten in Feuerwehr und Kommunalpolitik war Franz Haas auch maßgeblich an der Gründung des heutigen Bruder-Konrad-Vereins beteiligt, außerdem war er von 1968 bis 1994 Mitglied der Kirchenverwaltung“, erinnerte der Geistliche.
Landrat Dorfner wünschte der Familie Haas, „dass einmal ein gewisser Stolz der Trauer Platz machen kann, denn Franz Haas hat sich weit über die örtlichen Bereiche hinaus für seine Mitmenschen eingesetzt.“ Der Verstorbene habe dazu beigetragen, dass der Landkreis zusammenwachsen konnte und neu gestaltet wurde. „Franz Haas war nicht ein Mann der großen Worte, er überzeugte durch seine gelebte Redlichkeit. Ich verliere mit ihm einen väterlichen Freund, ein Vorbild an Pflichtbewusstsein und Hilfsbereitschaft“, unterstrich der Politiker abschließend.
Kreisbrandrat Silbereisen würdigte den Verstorbenen als Feuerwehrmann, der über 65 Jahre mit ganzem Herzen seinen Dienst getan und dabei oft seine persönlichen Interessen, seine Familie und seinen Betrieb hintangestellt habe. „Er lebte mit und für seine Feuerwehren“, bekundete der KBR. Er, Silbereisen, verliere mit Franz Haas auch einen Lehrmeister für seine Arbeit in der Feuerwehr.
Als einen Menschen, der neben seinem Beruf viele ehrenamtliche Tätigkeiten ausübte und auch politisch recht aktiv war, was in der heutigen Zeit nicht immer selbstverständlich sei, würdigte Vize-Bürgermeister Wimmer den Verstorbenen. Der Vorsitzende der Feuerwehr Weng, Martin Dobler, skizzierte Haas’ Werdegang bei der Feuerwehr Weng, der er bereits im Alter von 16 Jahren beitrat und dessen 1. Kommandant er nach der Rückkehr aus dem Krieg im Alter von 22 Jahren wurde. Trotz seiner vielfältigen überörtlichen Aufgaben habe Haas seine Ortsfeuerwehr nicht vergessen. „Er legte Grundsteine, die heute noch für uns wichtig sind. Wir sind dankbar, dass wir ihn so lange haben durften. Mit den Gedanken seines Leitspruchs werden wir die Freiwillige Feuerwehr Weng weiterführen.“
Erwin Stadler vom Mobiliar-Feuerversicherungsverein charakterisierte den Verstorbenen als tatkräftigen, vorausschauenden und geradlinigen Menschen, der in seiner 30-jährigen Mitarbeit in der Vorstandschaft die Entwicklung des Vereins entscheidend mitgeprägt und nach einer Krise weitergeführt und ausgebaut habe. „Wir sind traurig über seinen Tod, aber dankbar für die Zeit, die wir mit Franz Haas verbringen durften“, erklärte Stadler.

Nahezu unüberschaubar war das Fahnenmeer der Feuerwehren beim Trauerzug anlässlich der Beerdigung von Ehrenkreisbrandrat und Altbürgermeister Franz Haas. (Foto: Georg Gerleigner)
 

 

Abschied von Franz Haas nahmen auch (vorne / von rechts) Landrat Hanns Dorfner, KBR Franz Silbereisen, KBI Peter Högl und der erste Vorsitzende der Feuerwehr Weng, Martin Dobler.

 

 

 


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