PNP vom Donnerstag, 08. Juli 2004 Lokalteil Pocking

23 neue Maschinisten stärken die Schlagkraft der Feuerwehren im Altlandkreis

Ausbildung an zwei Abenden und zwei Samstagen absolviert - Silvia Hendlmeier einzige Frau unter den Teilnehmern - Lob vom dritten Bürgermeister

Weng (ih). 22 Feuerwehrmänner und eine -frau aus dem KBI-Bereich Passau-Land Süd haben sich unter der Leitung von Kreisbrandmeister Max Ebertseder als „Maschinist für Tragkraftspritzen und Löschfahrzeuge“ ausbilden lassen. Die Schulung erstreckte sich in 24 Stunden über zwei Abende und zwei Samstage.

Dieser Lehrgang ist der erste in dieser „abgespeckten Form“, wie Ebertseder betonte, denn normalerweise sind laut Ausbildungsrichtlinie 36 Stunden dafür vorgesehen. Die Absolventen bezeichneten diese Form jedoch auf Anfrage des Kreisbrandmeisters als ideal. Aber nicht nur trockene Theorie, auch die Praxis - der Umgang mit den Geräten, die ein Maschinist beherrschen muss - wurde den Teilnehmern nähergebracht.

Die theoretische Ausbildung erstreckte sich unter anderem von den Aufgaben des Maschinisten über Feuerlöschkreiselpumpen, Entlüftungseinrichtungen und Motorkunde für Tragkraftspritzen bis hin zu Unfallverhütungsvorschriften, Straßenverkehrsrecht und Wasserförderung im Gelände, also eine umfangreiche Thematik, die KBM Max Ebertseder mit Hilfe der Ausbilder Anton Hopper, Christian Lex, Wolfgang Grieshuber und Manfred Hauzenberger vermittelte.

Um sich künftig Maschinist nennen zu dürfen, musste jeder den Leistungsnachweis erbringen, dass er mit der Thematik auch vertraut ist. Und die 50 Prüfungsfragen hören sich für einen Laien nicht ganz einfach an: „Was versteht man unter geodätischer Saughöhe?“, „Was bedeutet die Bezeichnung FP 16/8?“ oder „Welche Ursache kann vorliegen, wenn die manometrische Saughöhe teilweise abfällt und an der Feuerlöschkreiselpumpe ruckartige Stöße auftreten?“. Aber die Lehrgangsteilnehmer zeigten, dass sie in diesen Punkten fit sind, denn alle 23 erreichten das Ausbildungsziel.

KBM Ebertseder ging mit den Prüflingen beim Abschluss die Fragen nochmals durch, wies auf die einzelnen (Leichtsinns-)Fehler hin und dankte allen für die Beteiligung. Sein besonderer Dank galt den bewährten Ausbildern, die besonders bei der praktischen Ausbildung bzw. bei der Fehlersuche „Füchse“ seien. Ihre Arbeit dürfe nicht als Schikane gesehen werden, denn sie simulierten, was im Ernstfall alles passieren könne. „Wenn der eine oder andere Störfall bereits geübt wurde, ist man für den Einsatz gewappnet“, erklärte der Ausbildungsleiter.

Im Beisein des dritten Bürgermeisters der Stadt Bad Griesbach, Martin Dobler, sowie des Kreisbrandinspektors Peter Högl und des Ehrenkommandanten der Wenger Wehr, Alois Hauzenberger, wurden an die frisch gebackenen Maschinisten Sebastian Moser und Florian Schmidlehner (Feuerwehr Asbach), Christian Maier, Sebastian Gimpfl und Stefan Moser (Bad Griesbach), Johann Stadlbauer und Josef Wimmer (Bergham), Max Entholzner und Kurt Kantner (Kößlarn), Matthias Winklhofer (Mitterdorf), Silvia Hendlmeier und Markus Senkmüller (Reisbach), Stephan Hutterer (Reutern), Manfred Burmann (Thiersbach), Josef Bauer, Max Bichlmeier und Johann Katzenleitner (Unterhörbach) sowie Martin Dadlhuber, Christian Gerleigner, Thomas Götzendorfer, Alois Hopper, Armin Jagenteufel und Johann Mittendorfer (Weng) die Urkunden überreicht.

KBI Högl dankte besonders KBM Ebertseder und allen stillen Helfern im Hintergrund, die die Durchführung des Lehrgangs möglich machten. Er betonte die Wichtigkeit dieser Ausbildung, denn „ohne Maschinisten läuft bei der Feuerwehr gar nichts.“ Högl appellierte an die Lehrgangsteilnehmer, ihre Aufgaben ernst zu nehmen, denn als Fahrer der Feuerwehrfahrzeuge hätten sie große Verantwortung: „Wie die Feuerlöschkreiselpumpe das Herz des Feuerwehrfahrzeugs ist, so seid ihr das Herz der Feuerwehr.“

Der KBI wies auch darauf hin, dass dieser Lehrgang von den drei Feuerwehrschulen in Bayern als Basis für Maschinisten-Fortbildungslehrgänge anerkannt wird. Högl stellte außerdem heraus, dass die Lehrgänge auf Standortebene jeder Kommune Geld sparen helfen. Würde diese Ausbildung zum Beispiel in der Feuerwehrschule Regensburg durchgeführt, so könnte man pro Teilnehmer rund 1000 Euro Kosten ansetzen.

Bürgermeister-Stellvertreter Dobler, selbst aktiver Feuerwehrmann und erster Vorsitzender der Wenger Wehr, freute sich, dass der Lehrgang in Weng abgehalten wurde und so viele „auf der Basis der Freiwilligkeit“ mitgemacht haben. Drei Punkte seien das wichtigste bei einer Feuerwehr: Kameradschaft, gute Ausbildung und das nötige Werkzeug dazu - „wobei jede Komponente wichtig ist“, betonte Dobler. Er zeigte sich beeindruckt von den Zahlen Högls bezüglich der finanziellen Ersparnis und war überzeugt davon, dass der Erfolg dieses Lehrgangs gleichzusetzen sei mit der Ausbildung bei der Feuerwehrschule. „Bleibt der Feuerwehr weiterhin treu, denn ohne Freiwilligkeit wäre das Ganze nicht zu finanzieren“, unterstrich Dobler abschließend.

 

Den neuen Maschinisten gratulierten KBM Max Ebertseder (links), KBI Peter Högl (vierter von links) und (von rechts) Bürgermeister-Stellvertreter Martin Dobler sowie die Ausbilder Anton Hopper, Manfred Hauzenberger, Wolfgang Grieshuber und Christian Lex. (Foto: Högl)

 


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